Grundlagen bildnerischer Gestaltung
Grundlagen bildnerischer Gestaltung
Die Beziehung zwischen dem Dargestellten (dem Motiv) und der Darstellung
(dem Bild) ist so mannigfaltig und auf den Einzelfall ausgelegt, dass es für ein Studium der Gestaltung wesentlich ist, nach den Grundstrukturen zu forschen,
die diese beiden Sphären "im Innersten zusammenhalten". Bewusstes gestalterisches Handeln ohne gleichzeitige "Verkopfung" ist ein wesentliches Ziel dieser Grundlehre.
Hierfür wird ein ausgewogenes Verhältnis von handwerklichen Fäfigkeiten und freiem Umgang mit gestalterischen Mitteln geübt, um die Beziehung von Dargestelltem und Darstellung erfahrbar zu machen. Grundlagen bildnerischer Gestaltung fußen auf jenen Umweltwahrnehmungen, die jeder Mensch mit den anderen teilt, die also „normal“ sind im eigentlichen Sinne. Beginnen wir mit den gemeinsamen Wurzeln, werden die sich daraus entwickelnden Verzweigungen, die uns alle verbinden, leicht verständlich. Das eigene, individuelle und kreative Tun baut auf diesem Gemeinsamen auf - jedenfalls, solange wir den Anspruch haben, bildnerisch zu kommunizieren.
Freie Grafik
Im Kernfach Freie Grafik werden auf Basis der Gestaltungsgrundlagen der ersten Studienjahres (insbesondere der Grundlagen Bild und Zeichnen) Fragen um den kreativen Prozess diskutiert und in der freien Erarbeitung von Bildzyklen praktisch untersucht.
In diesem Kernfach wird das Spannungsverhältnis zwischen freier und angewandter Kunst im Sinne intrinsisch motivierter Bildgestaltung aufgelöst. Die Erfahrungen mit eigenmotivierter gestalterischer Arbeit hat im Sinn, die Gestalter:innenpersönlichkeit zu fördern, die Methoden und Verfahren zur Bildgestaltung zu erweitern und sowohl einen eigenen kulturellen Beitrag leistenzu können sowie die kulturellen Beiträge anderer besser wertzuschätzen. Hierfür werden regelmäßig Werk und Leben einzelner Künstler:innen vorgestellt sowie mindestens eine ganztägige Exkursion in regionale Kunstmuseen bzw. -ausstellungen durchgeführt.
Die freie bildgestalterische Arbeit ermöglicht praktische und intellektuelle Erfahrungen darin
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ein eigenes Thema zu finden und dieses in einem offenen gestalterischen Prozess bildnerisch zu ergünden
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mit Bildern und Zeichnungen kultur- und kunsthstorischer Herkunft zu arbeiten
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ergebnisoffene Gespräche über Bilder - sowohl über die eigenen als auch über jene der anderen Student*innen - zu führen
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verschiedene bildnerischen Materialien und Verfahrensweisen zu erproben
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sich im strukturierten Denken innerhalb kreativer Prozesse zu üben
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künstlerische Methoden und deren Bedeutungshorizonte zu erkunden
Personen
Stefan Lausch
Professor für Grundlagen bildnerischer Gestaltung